Artikel: Fragen und Antworten zur SafeNow-App
Hier beantworten wir Ihnen häufig gestellte Fragen zu der SafeNow-App.
Was ist die App SafeNow?
Die SafeNow-App ist eine kostenlose Smartphone-App, die schnelle Hilfe in Situationen ermöglicht, die für einen selbst oder für andere bedrohlich sind oder so wirken. Auf Knopfdruck werden Sicherheitskräfte direkt vor Ort alarmiert. Darüber hinaus können sich App-Nutzende auch private Gruppen erstellen, um zusätzlich Freunde und Familie alarmieren zu können. Mithilfe von GPS und Bluetooth Technologie bestimmt die SafeNow-App innerhalb von Gebäuden präzise, wo die Hilfe benötigt wird, damit im Alarmfall keine Zeit verloren wird.
Die SafeNow-App bietet eine niedrigschwellige Kontaktmöglichkeit in Situationen, in denen sich Nutzende unsicher fühlen, aber nicht gleich den Polizeinotruf wählen möchten.
Die App ersetzt ausdrücklich nicht den Notruf 110!
Was war das Ziel des Testverfahrens?
Ziel des Pilotprojekts war es wissenschaftlich zu evaluieren, ob durch die Bereitstellung der SafeNow-App am Bahnhof Berlin Südkreuz eine Steigerung der objektiven und subjektiven Sicherheit von Bahnhofsnutzenden erreicht werden konnte. Ebenso sollte der Testverlauf zeigen, inwiefern ein solches Angebot angenommen wird und Erfahrungswerte zur Nutzung einer solchen niedrigschwelligen Kontaktmöglichkeit generieren.
Wo liegt der Unterschied zum Notruf?
Die SafeNow-App ist keine Notruf-App, sondern stellt eine schnelle Verbindung mit Helfenden in der direkten Umgebung her.
In Situationen, in denen telefonieren schwierig oder unmöglich ist, bietet die App den Vorteil, dass wesentliche Informationen direkt an das Sicherheitspersonal vor Ort übertragen werden. Standort, Name und andere Details müssen dann nicht erst abgefragt werden. SafeNow-Nutzende haben damit eine schnelle und unauffällige Möglichkeit, Hilfe vor Ort anzufordern. Zudem bietet die App einen niedrigschwelligen Zugang zu Hilfe als der Notruf.
Wie funktionierte die App im Bahnhof Berlin Südkreuz?
Sobald Nutzende den Bahnhof Berlin Südkreuz betraten, zeigte die SafeNow-App an, dass Sicherheitspersonal vor Ort war und der blaue Alarmknopf in der App wurde aktiv. Fühlten sich die App-Nutzenden unsicher, konnten sie den blauen Alarmknopf in der App gedrückt halten. Beim Loslassen wurde ein Alarm abgesetzt. Bei akutem Unsicherheitsgefühl konnte dieser durch kurzes Antippen direkt ausgelöst werden. Das Sicherheitspersonal der Deutsche Bahn oder die Bundespolizei waren rund um die Uhr schnellstmöglich zur Stelle.

Wer testete die App und wie wurde sie getestet?
Die Deutsche Bahn und die Bundespolizei testeten die SafeNow-App über einen Zeitraum von drei Monaten. Die SafeNow GmbH stellte die App zur Verfügung. Alle Bahnhofsnutzenden konnten die App während des Testzeitraums kostenlos nutzen. Unter realen Bedingungen wurden die technischen und prozessualen Abläufe geprüft und evaluiert. Zudem wurden Informationen in Bezug auf die Akzeptanz der Nutzenden gesammelt. Dies fand unter Begleitung des Praxisforschungsinstituts Camino gGmbH statt. Fortlaufend wurden unter anderem ausgewählte Teilnehmende und das eingesetzte Sicherheitspersonal befragt und die Maßnahmen wissenschaftlichen bewertet.
Wo und wann wurde die App getestet?
Das Testverfahren startete am 21. Juli 2022 um 14 Uhr und fand ausschließlich im Bahnhof Berlin Südkreuz statt. Dieser war dann als sogenannte SafeNow-Zone in der App hinterlegt. Die blaue Umrandung in der Smartphone-App markierte die SafeNow-Zone. Der Test dauerte drei Monate bis zum 21. Oktober 2022.

Wer ist SafeNow GmbH?
Das Münchner Tech-Startup SafeNow GmbH ist auf der Mission, jedem Menschen weltweit Sicherheit in die eigenen Hände zu geben. Die SafeNow-App ermöglicht den Nutzenden im Ernstfall sofortigen Zugang zu verfügbaren Helfenden vor Ort, egal ob es sich dabei um Familie, Freunde oder professionelle Sicherheitskräfte handelt.
Weitere Informationen über das Unternehmen SafeNow GmbH sind unter dem nachfolgenden Link zu finden: www.safenow.app
Wann sollte ich einen Alarm auslösen?
Der Bundespolizei und Deutsche Bahn war und ist es wichtig, dass sich Bahnhofsnutzende rund um die Uhr sicher fühlen. Die Bewertung von gefährlichen Situationen ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich und das Gefühl von Sicherheit sehr subjektiv. Darum galt: Jede und jeder musste für sich selbst entscheiden, ob und wann es sinnvoll war, die App zu nutzen. Die eigene Sicherheit hat oberste Priorität und insbesondere in Situationen, in denen man den Notruf nicht nutzen würde, waren mit der SafeNow-App-Sicherheitskräfte mit einem Knopfdruck schnell vor Ort.
Dabei gab es zwei Arten von Alarmierungen. Der Bereitschaftsmodus diente dazu, dass sich die App-Nutzenden mit einem stets sicheren Gefühl durch den Bahnhof bewegen konnten. Denn sie wussten: Im Ernstfall konnte sofort ein Alarm ausgelöst werden. Um in den Bereitschaftsmodus zu wechseln, konnten Nutzende den Alarmknopf drücken und diesen halten. Solange die App geöffnet war und der Finger auf dem Display lag, war der Bereitschaftsmodus aktiv. Wurde der Alarmknopf losgelassen, beispielsweise auch dann, wenn das Smartphone aus der Hand geschlagen wurde, löste der Alarm aus. Falls kein Alarm notwendig war, konnte dieser jederzeit abgebrochen werden. Zudem konnte die sofortige Alarmierung durch einfaches Antippen des Alarmknopfes erfolgen.
Ob der Bereitschaftsmodus oder ein Alarm ausgelöst wurde, entschieden letztlich immer die Nutzenden auf Basis ihrer eigenen subjektiven Einschätzung. Fühlten sich diese unsicher, war es legitim, die App zu verwenden. Die Nutzung erfolgte immer nach eigener Abwägung, beispielsweise, wenn man sich verfolgt, belästigt oder unsicher im Bahnhof fühlte. Damit die Hilfe schnellstmöglich diejenigen erreichte, die sie benötigten, war ein verantwortungsvoller Umgang mit der App wichtig.
Wer kam zur Hilfe und wie lange dauerte es?
Wurde ein Alarm im Bahnhof Berlin Südkreuz ausgelöst, kamen Sicherheitskräfte der Deutsche Bahn Sicherheit und/oder der Bundespolizei zur Hilfe. Am Bahnhof Berlin Südkreuz waren für den Testzeitraum rund um die Uhr Sicherheitskräfte vor Ort, die die Alarme entgegennahmen. Dies konnte, auch in Abhängigkeit von anderen Einsätzen und der jeweiligen Verfügbarkeit, unterschiedliche Zeiten in Anspruch nehmen. Wie schnell die Reaktionszeit tatsächlich war, wird derzeit evaluiert. Ziel war es, schnellstmöglich bei den Hilfesuchenden zu sein.
Wie erkannten Helfende die App-Nutzenden?
Nutzende gaben bei der Anmeldung in der App einen Namen/Pseudonym und eine Telefonnummer sowie optional ein Profilbild an. Diese Informationen wurden im Falle eines Alarms neben dem aktuellen Standort an die Helfenden übermittelt. Nach Abbruch oder Beendigung des Alarms waren die Informationen für die Helfenden nicht mehr sichtbar.
Das Sicherheitspersonal begab sich bei Alarmauslösung zum jeweiligen Standort des verwendeten Endgeräts. Es konnte den Standort auch live verfolgen und sah den Namen, die Telefonnummer und sofern vorhanden das Profilbild.
Traf das Personal ein, sollte dieses aktiv angesprochen oder anderweitig, beispielsweise mit Handzeichen, verständigt werden.
Sollte das Smartphone nicht mehr funktionieren, begab sich das Sicherheitspersonal zum zuletzt übermittelten Standort. Über ein mögliches eingesehenes Videobild konnten im Sicherheitslabor (ähnlich der Einsatzleitstelle) zusätzliche Informationen gewonnen werden.
Wo kann ich die SafeNow-App herunterladen? Auf welchen Geräten kann ich diese nutzen?
Die SafeNow-App kann über den App Store (iOS) oder Play Store (Android) kostenlos installiert werden.
Die Mindestanforderungen sind ein internetfähiges Android-Smartphone (Android-Version 8.0 oder höher) oder ein iOS-Smartphone (iOS-Version 12.4 oder höher).
Die Geräte müssen Bluetooth Low-Energy 5 (BLE 5) unterstützen, um eine genaue Standortübermittlung zu gewährleisten. Falls dies nicht möglich ist, stellt die App eine Standortübermittlung über GPS bereit.
Ist eine Internetverbindung für die Nutzung der App notwendig? Sollte Bluetooth aktiviert sein?
Ja, das Smartphone benötigt eine aktive Internetverbindung, um den Alarm zu senden, Informationen des Sicherheitspersonals zu empfangen und den aktuellen Standort zu übermitteln.
Idealerweise ist Bluetooth am Mobiltelefon aktiviert, damit neben dem GPS-Signal auch noch weitere Standortinformationen mitgesendet werden können.
Was passiert, wenn ich gegen die Nutzungsbedingungen verstoße?
Die SafeNow-App soll nicht zum Spaß verwendet werden! Bei Missbrauch kann das Sicherheitspersonal entsprechende Nutzende sperren.
In welchen Sprachen wird die App angeboten?
Die App ist in Deutsch und Englisch verfügbar.
Wie erfolgt die Standortbestimmung der SafeNow-App und was sind „Bluetooth Beacons“?
Der eigene Standort wird über das GPS-Signal des Smartphones ermittelt. In SafeNow-Zonen erfolgt eine genauere Ortung über „Bluetooth Beacons“. Dies ist besonders wichtig, um beispielsweise auch in mehrstöckigen Gebäuden gefunden zu werden, da mit GPS eine raumgenaue Ortung dann nicht möglich ist.
„Bluetooth Beacons“ senden Signale, um den genauen Standort auch innerhalb von Gebäuden mittels Bluetooth Low Energy (BLE) Technologie bestimmen zu können. In Museen werden diese beispielsweise hinter Kunstwerken platziert, um erklärende Audioguides zu aktivieren.
Für die SafeNow-App werden die „Bluetooth Beacons“ dazu genutzt, dem Smartphone während eines Alarms zusätzliche Standortinformationen mitzuteilen, um den:die Hilfesuchende:n schnellstmöglich zu finden.
Welche Daten werden erhoben, was passiert mit den Daten und ist der Datenschutz eingebunden?
Die Nutzung der SafeNow-App und die Angabe weiterführender Daten ist freiwillig. Bei Alarmierung über die App im Bahnhof Berlin Südkreuz wurde das Sicherheitspersonal der Deutsche Bahn und die Bundespolizei vor Ort benachrichtigt. Dabei wurden der Standort des:der Nutzenden sowie die dafür in der App hinterlegten Angaben (Name/Pseudonym, Telefonnummer und optional das Profilbild) übermittelt. Diese Daten konnten nur für den Zeitraum des Alarms über die SafeNow-App eingesehen werden. Statistische Erhebungen und ein Nutzenden-Feedback erfolgten anonymisiert.
Die Nutzenden willigen in eine entsprechende Datenschutzerklärung bei der Anmeldung in der SafeNow-App ein. Interne Gremien sowie externe Behörden und Stellen des Datenschutzes waren über die Inhalte und Durchführung der Testierung informiert oder eingebunden.
Genaue Informationen zur Verarbeitung von Daten gibt es hier: