Projektvorhaben Sicherheitsbahnhof

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Forschungsvorhaben Sicherheitsbahnhof

Forschen - Gestalten - Schützen.

Für die zukunftsfähige und krisenfeste Entwicklung des Bahnverkehrs, bedarf es innovativer Lösungen, um die Sicherheit und das Vertrauen in das Verkehrssystem nachhaltig zu festigen.

Im Sicherheitsbahnhof entwickeln die Bundespolizei und die Deutsche Bahn, unterstützt durch das Bundesministerium des Innern (BMI) sowie dem Bundesministerium für Verkehr (BMV) sozialwissenschaftliche, bauliche sowie technische Maßnahmen, welche sowohl unter Labor- als auch unter Realbedingungen getestet werden. Um allen Bedürfnissen gerecht zu werden, beziehen die Projektbeteiligten die Anliegen aller Menschen ein, die sich täglich am Bahnhof aufhalten – von den Fahrgästen, über die dort Beschäftigten und Gewerbetreibenden bis hin zu den marginalisierten Gruppen. 

Im Mittelpunkt steht die Steigerung der subjektiven und objektiven Sicherheit der Bahnhofsnutzenden und der Schutz der kritischen Infrastruktur Bahn. Ziel ist es, Gefahren insbesondere in zeitkritischen Situationen zuverlässig und frühzeitig zu erkennen, um proaktiv handeln und Schäden verhindern zu können. 

Darüber hinaus legt der Sicherheitsbahnhof einen Schwerpunkt auf die sozialwissenschaftliche Sicherheitsforschung. Hiermit sollen Phänomene in Form von Grundlagenstudien erklärbar gemacht werden, um daraus praxisnahe Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Der Sicherheitsbahnhof verfolgt hierbei einen ganzheitlichen Ansatz, in dem durch den Einsatz von Organisation, Technik und Personal Synergien erzeugt werden. Technische und bauliche Sicherheitssysteme werden mit menschlicher Präsenz und sozialer Betreuung kombiniert. 

Logo des Sicherheitsbahnhofs

Ein wesentlicher Aspekt des Forschungsvorhabens ist die unabhängige Analyse und Evaluation aller Teilprojekte. Zu diesem Zweck werden alle Maßnahmen durch externe wissenschaftliche Expertise begleitet und ausgewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen dazu, effektive Sicherheitskonzepte zu identifizieren beziehungsweise weiterzuentwickeln, die dann nachhaltig auf weitere Bahnhöfe übertragen werden können.

Das gemeinsame Forschungsteam testet aktuell folgende Konzepte an diversen Stationen:

SafeNow-App am Bahnhof Berlin Südkreuz

DB und Bundespolizei ziehen positive Bilanz: Hilferuf-App „SafeNow“ erfolgreich getestet. 

Die App ermöglicht Nutzenden, unauffällig Hilfe zu holen, ohne zu telefonieren. Mit dem Nutzen eines App-Buttons auf dem Smartphone löst man den digitalen Hilferuf aus. Der Alarm erreicht direkt die Sicherheitskräfte im Bahnhofsgebäude.

Das unabhängige Forschungsinstitut Camino gGmbH hat den dreimonatigen Testlauf in Berlin begleitet und kommt zu dem Ergebnis: Die App ermöglicht einen schnellen Einsatz der Sicherheitskräfte und hat einen positiven Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Reisenden, Bahnhofsbesuchenden sowie Mitarbeitenden der Gewerbe und der DB vor Ort.

Die Untersuchungsergebnisse im Einzelnen:

  • Die Hemmschwelle, Hilfe anzufordern, konnte mithilfe der App unmittelbar gesenkt werden.
  • Im Durchschnitt benötigten die Sicherheitskräfte der DB und der Bundespolizei weniger als drei Minuten, um zum Ort des Geschehens zu gelangen und schnell und zielgerichtet in die Situation einzugreifen. Dazu zählten beispielsweise medizinische Notfälle aber auch aggressives Verhalten, unbeaufsichtigtes Gepäck oder Straftaten wie Körperverletzungen.
  • Frauen und Männer nutzten die App gleichermaßen. 
  • Über 90 % der Nutzenden der App stimmten zu, sich durch die App sicherer zu fühlen. 
  • Am häufigsten nutzten Personen die App, die sich oft täglich und über eine längere Zeit im Bahnhof aufhielten. 
  • Auch die befragten Sicherheitskräfte der DB und der Bundespolizei am Bahnhof Berlin Südkreuz beschreiben die App als innovatives Instrument, das zur Steigerung der objektiven sowie subjektiven Sicherheit beitragen kann.
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Unser Ziel

Gemeinsam gestalten wir die sichere und zukunftsfähige Mobilität im Bahnverkehr!